1982 – Ein besonderes Jahr

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Der Wirkungsbereichsausscheid Löschangriff
„Nass“ auf dem Sportplatz 1982

In diesem Jahr feierte die Freiwillige Feuerwehr Oebisfelde ihr 100-jähriges Bestehen. Die ersten Festivitäten begannen bereits am 7. Januar.
Am 9. Januar fand eine Festsitzung von 14.00 Uhr bis etwa 16.00 Uhr in der „HO-Gaststätte Jägerhof“ statt. Zu dieser Festsitzung waren neben den Feuerwehrangehörigen auch die Geschäftsleute, Betriebsleiter der Stadt, Mitglieder vom Rat des Kreises, den Stadträten und die Wirkungsbereichsleitung eingeladen. Der Tag schloss dann mit einem gelungenem Feuerwehrball ab.
Zum 100-jährigen Bestehen der Wehr ist in einem Schriftstück von Herrn Herpel, das in Auszügen in den Zeitungen veröffentlicht wurde, folgendes zu lesen:

„Heute, in unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung, trägt die Freiwillige Feuerwehr eine weit höhere Verantwortung.
Neben dem privaten Eigentum gilt es vor allem, die unermeßlichen Werte des Volksvermögen vor der Vernichtung durch Brände zu schützen. Die vorbeugende Tätigkeit im Brandschutz und die Brandbekämpfung selbst stellen an die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr hohe Anforderungen an ihr Können, an ihre Moral, ihre Einsatzbereitschaft und ihren persönlichen Mut. Ihre Tätigkeit ist unentgeltlich und selbstlos und nur auf das Wohl der Bevölkerung gerichtet. Oftmals wird ihr bedeutungsvolles Wirken für die sozialistische Gesellschaft zu sehr als selbstverständlich eingestuft.

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Anders als bei den heutigen Wettkämpfen
gab es zu der Zeit noch die
100-m-Kampfbahn

Wir wollen die 100-Jahrfeier u.a. dafür nutzen, die Leistungen der Feuerwehrleute an den ihr gebührenden Platz zu rücken und unser aller Dank auszusprechen.
Unsere Bürger können am besten dadurch Dank sagen, indem sie insbesondere in der vorbeugenden Tätigkeit die Feuerwehrleute voll unterstützen, indem sie alle festgestellten Mängel sofort beseitigen und jeden Brand verhindern helfen.
Die Wehr der Grenzstadt Oebisfelde konnte 1980 den Titel „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“ erringen, wozu wir nochmals gratulieren, aber zugleich für die Verteidigung des Titels viel Erfolg wünschen.
Die 100-Jahrfeier nehmen die Freiwilligen Feuerwehren des Gemeindeverbandes Oebisfelde zum Anlaß, um auf der Basis des Titelkampfes ihre Leistungsfähigkeit weiter zu erhöhen und der Rat der Stadt nutzt diesen gesellschaftlichen Höhepunkt, um die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden in besonders herzlicher Form zu würdigen. Dazu werden im Monat Januar 1982 einige Veranstaltungen durchgeführt. Außerdem findet vom 22. – 29.5.1982 ein Volksfest des Gemeindeverbandes statt, in dessen Verlauf ein Leistungsvergleich der Freiwilligen Feuerwehren organisiert wird. Dieser Leistungsvergleich ist verbunden mit einem großen Festumzug und der praktischen Vorführung alter Technik. Alle Veranstaltungen stehen unter dem Motto: Jeder Brand ist ein Brand zuviel!
Schon heute sind alle Bürger des Gemeindeverbandes herzlichst eingeladen.

Herpel
Gemeindeverband Oebisfelde“

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100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Oebisfelde
Die Kameradinnen und Kameraden mit dem
Opel LF 15 und dem Robur LO LF 8 - TS 8

Zu diesem Leistungsvergleich gingen die Wehren Breitenrode, Bergfriede und Oebisfelde mit je einer Frauengruppe für die Disziplin Löschangriff an den Start. Die Kameradinnen der Wehr Oebisfelde siegten beim Wirkungsbereichsausscheid und beim Pokallauf. Die Gruppe der Männer belegte den 4. Platz und siegte im Pokallauf.

An den Darbietungen nahmen nicht nur die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oebisfelde teil, sondern auch Kameraden und Fahrzeuge aus anderen Wehren. So war zum Beispiel die Salzwedeler Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen vor Ort. Sie zeigten die Leistungsfähigkeit ihrer Drehleiter und des Tankers vom Typ W 50. Ebenso beteiligten sich die Kameraden der Stendaler Wehr mit ihrer Technik an den Vorführungen.

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Löschen mit Eimern

Auch bei einem anderen Leistungsvergleich der Brandschutzgruppen des Kreises zeigten die Frauen der Wehr Oebisfelde ihr Können. Sie belegten dabei den 2. Platz. Die Frauenlöschgruppe nahm am 19. Juni 1982 mit dem Opel LF 15 an den Vorführungen zum 110-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Stendal teil. Am 8. Dezember 1982 erhielt die Freiwillige Feuerwehr als Ersatz für den zwanzig Jahre alten Robur LO ein neues Fahrzeug. Das war ebenfalls ein Robur LO, ein LF 8 - TS 8 - STA. Es handelte sich dabei aber um die überarbeitete Version LO 2002A mit Vorbaupumpe. Das Fahrzeug ist heute noch im Dienst der Wehr. Das alte Fahrzeug ging in den Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Buchhorst über, wo es bis vor wenigen Jahren noch immer im Dienst stand.

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Löschen mit der Handdruckspritze
 

Das betagte Tanklöschfahrzeug S 4000 / TLF 16 wurde im September 1983 durch ein W 50 Tanklöschfahrzeug ersetzt. Auch dieses Fahrzeug war nicht mehr neu. Wie so üblich in der DDR, gingen die Fahrzeuge von einer Wehr in den Bestand einer anderen über. Der W 50 war bis zu diesem Zeitpunkt im Dienst der Leipziger Feuerwehr. Das Fahrzeug leistete 15 Jahre in unserer Wehr seinen Dienst. Es war die „Erstschlagwaffe“ im Kampf gegen das Feuer. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass dieser Fahrzeugtyp in der Lage war, während der Fahrt Wasser über das Wendestrahlrohr auf dem Dach abzugeben. Zu dem eingebauten 2000-Liter-Wassertank kam noch ein 500-Liter-Schaumbildnertank mit einer automatisch arbeitenden Zumischvorrichtung.

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Löscharbeiten mit moderner Technik
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Auch die jüngsten Mitglieder der Wehr
durften ihr Können zeigen
„Junge Brandschutzhelfer“
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Historischer Umzug durch die
Straßen der Stadt
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Historischer Umzug durch die
Straßen der Stadt

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Löschgruppenfahrzeug
LF 8 – TS 8 – STA (Robur LO 2002)
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Tanklöschfahrzeug W 50

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Kleinbus Barkas B 1000 (links)